Freitag, 22. März 2013

Kommentar zu David Schraven (WAZ) und Arne Semsrott (Transparency International Deutschland e.V.)

Dreißig Tage ist dieses Blog nun im Netz. Für mich ein spannendes Experiment. Schließlich gab es so etwas noch nie: Ein bekannter investigativer SPIEGEL-Redakteur wird per Blog investigativ begleitet. Eigentlich ein ungleiches Spiel, „David gegen Goliath“, ideal, um sich eine heftige mediale Klatsche abzuholen - z. B. von den über 500 Mitgliedern des Netzwerks Recherche e.V. oder von Markus Grills Arbeitgeber SPIEGEL-Verlag. Bisher haben mich nur drei Reaktionen erreicht: 1. Markus Grills Beitrag im SPIEGELblog. 2. Ein Fünfzeiler im Blog www.derwesten-recherche.org. Hier schreibt auch der Schatzmeister des Netzwerk Recherche, David Schraven3. Eine Kurzmeldung von Arne Semsrott im Newsletter von Transparency International Deutschland.
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www.derwesten-recherche.org
Mageres „Medienecho“ auf dieses Blog: Das Recherche-Blog DerWesten unter Leitung von David Schraven und ein von Arne Semsrott verfasster Newsletter von Transparency International Deutschland e.V. berichteten, wenn auch nur kryptisch.

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Nachtrag vom 9. Mai 2013:
Heimlicher Abgang? Für das Netzwerk Recherche e.V. gibt es im Umgang mit Markus Grill nur eine Option: VOLLE TRANSPARENZ! 
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Freundschaftsdienste können schaden
Zunächst einmal finde ich es sympathisch, wenn Journalisten oder politische Aktivisten einem Freund helfen wollen, wenn dieser in einem Blog angegriffen wird. Die dahinter stehende Idee ist ehrenhaft. Was Arne Semsrott im Transparency International Deutschland „Pressespiegel KW11b“ vom 14.03.2013 verbreitet hat und was im Recherche-Blog DerWesten  (vielleicht von David Schraven) über dieses Blog berichtet wurde, erfordert zwar keine Zivilcourage, zeigt jedoch Engagement. Das finde ich viel sympathischer als jenes Desinteresse, welches z. B. die Welt am Sonntag gegenüber ihrem ehemaligen geschäftsführenden Redakteur Prof. Wolfgang Stock bisher zeigte oder das ZDF gegenüber seinem freien Autor Jobst Spengemann. Wegducken ist bequem und einfach. Tausend Charakterpunkte gehen damit an Arne Semsrott und David Schraven!

Es ist allerdings auch so, dass „redaktionelle Gefälligkeiten dem in Not geratenen Freund mitunter mehr schaden als helfen können. Und zwar dann, wenn sie einen verschleiernden Charakter haben und keine Transparenz schaffen. Dann könnte nämlich der Eindruck entstehen, dass Fehlverhalten vertuscht werden soll. Und gerade das wollen gute Freunde doch nicht.


1. Was Arne Semsrott im von Transparency International Deutschland e.V. verbreiteten Pressespiegel vom 14.03.2013 publiziert hat:


Von: Pressespiegel <pressespiegel@transparency.de>
Datum: Thu, 14 Mar 2013 18:12:10 +0100
An: "Transparency International Deutschland e.V." <office@transparency.de>
Betreff: Pressespiegel_KW_11_b

„Liebe Abonnierende des Pressespiegels,
heute erhalten Sie den zweiten Pressespiegel der 11. Kalenderwoche 2013 von Transparency Deutschland.
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Medien
Hamburg – Der Medizinjournalist Markus Grill schreibt im Redaktionsblog des Spiegel (spiegelblog) über einen anderen Blog, der sich ausschließlich mit Grills Arbeit auseinandersetzt. Die Mitwirkenden dieses Blogs seien zum Teil von PR-Agenturen und Pharmaherstellern bezahlt, die unter anderem aus dem Homöopathie-Sektor stammen sollen. Neben Einschüchterungsversuchen durch Klagen müsse sich Grill nun aber auch mit „Internet-Prangern“ auseinandersetzen, die ihn attackierten. Sinn dieser Methode sei es, die Glaubwürdigkeit eines Autors zu beschädigen.

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelblog/markus-grill-ein-watchblog-als-pranger-a-887528.html 
...
Mit freundlichen Grüßen
Arne Semsrott
...
Transparency International Deutschland e.V.
Alte Schönhauser Straße 44
D-10119 Berlin
Tel.: (49)(30)549898-12
Fax: (49)(30)549898-22
...“



2. Was das Recherche-Blog DerWesten unter Leitung von David Schraven gemeldet hat

#2 Spiegel-Blog: Ein Watchblog als Pranger
„Der mehrfach preisgekrönte, investigative Spiegel-Journalist Markus Grill hat jahrelang zur Korruption im Pharma-Markt recherchiert. Immer wieder hat Grill dabei Machenschaften von dubiosen PR-Männern aufgedeckt. Einer dieser PR-Typen macht jetzt Stimmung gegen Grill. Die Hintergründe gibt’s im Spiegel-Blog.


(Anmerkung: Beide Zitate sind relativ lang und damit urheberrechtlich problematisch. Da es hier auch um Fragen der journalistischen Ehre, Wahrhaftigkeit und Lauterkeit geht, wäre es schön, wenn diese relativ langen Zitate zugelassen werden.)

Nachtrag vom 30.03.2013:
3. Kommentar zum „Newsletter Netzwerk Recherche“ vom 19.03.2013 (Editorial: Kuno Haberbusch, V.i.S.d.P. Oliver Schröm) 


Das große Risiko für Markus Grill
Wenn ich Markus Grills Blogbeitrag vom 07.03.2013, die Meldung im Pressespiegel von Transparency International Deutschland e.V. und den Hinweis im Recherche-Blogs DerWesten aufmerksam studiere, dann lese ich daraus folgende Botschaft:

Da gibt es irgendwo ein Watchblog, welches Markus Grill kritisiert. Markus Grill ist empört und stellt seine Version der Kontroverse dar. Markus Grill ist der Meinung, dass er von ganz vielen bösen Menschen verfolgt und diffamiert wird. Und weil alles so offensichtlich ist, ist es auch nicht mehr nötig, den Namen des Blogs zu nennen, das Blog zu verlinken, die Argumentation der Kritiker (in ihren eigenen Worten) anzuhören und sachlich zu kommentieren. Was sagt uns das frei nach Sigmund Freud?

Wenn sich die ganze Welt gegen Markus Grill verschworen hat, sogar der angeblich „für seine Aggressivität bekannte Berliner Medienanwalt Johannes 'Johnny' Eisenberg“ und wenn nach dem 22.04.2013 vielleicht auch noch ein super schmutziger Justizirrtum des (möglicherweise von DHU, Sanofi Aventis vielleicht auch von der Jungen Union unterwanderten) Kammergerichts Berlin im Raume steht, dann müssten Markus Grill, David Schraven und Arne Semsrott doch ein sehr großes Interesse daran haben, Leserinnen und Leser in Massen in dieses Blog zu führen, um die im Raume stehenden Behauptungen nochmals durch Fakten und schmutzige Details (das Blog als Anschauungsmaterial) zu untermauern. Was kann die Argumente von Markus Grill besser stützen und den Ruf des SPIEGEL-Redakteurs besser sichern als ein gut sichtbarer Link hin zur Orignalquelle, wenn sie denn so offensichtlich schmutzig arbeitet, wie behauptet.

Nicht zu Ende gedacht ...
Was diesen Punkt angeht, so sind der Kommentar von Markus Grill und die Verweise auf ihn nicht zu Ende gedacht. Und vielleicht liegt hier auch der Grund dafür, dass Markus Grill seinen Blogbeitrag selber schreiben musste und sich in der großen SPIEGEL-Redaktion niemand gefunden hat, der seinen eigenen guten Namen für Markus Grill zur Verfügung stellte. Und im großen und einflussreichen Netzwerk von Markus Grill gibt es keine einzige Person, welche die Argumente dieses Blogs analysiert, prüft und Stück für Stück zerlegt, um den guten Freund oder guten Kollegen aktiv zu unterstützen?

Manchmal ist die wichtigste Botschaft gerade in dem zu finden, was nicht gesagt und nicht geschrieben wird.


Links zum Thema:

Kritische Fragen an Maik Gizinski, ZAPP (NDR), Markus Grill, Jobst Spengemann und Karin Dohr betreffend. 

Anmerkungen zu David Schraven, Gabriele Gans, www.wir-in-nrw-blog.de, 13.05.2012


Nachtrag vom 20.05.2013:
§ 187 StGB? Wer sagt die Wahrheit? Markus Grill im SPIEGELblog oder das Kammergericht Berlin in seinem Urteil vom 6. Mai 2013? 



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